Doric-Anleger verlieren Geld beim GENO EuropaFonds
12.11.2020 ▪ Bedrohliche Ausmaße der COVID-19-Pandemie und eine gestiegene Wahrscheinlichkeit für einen harten Brexit sollen für die dramatischen Entwicklungen eines London-Fonds der Doric-Gruppe verantwortlich sein. Anleger stimmen nun über einen Notverkauf mit unbekanntem Ausgang ab. Bei einer Ablehnung könnte die Bank die Büroimmobilie in der Newgate Street übernehmen. Der Fonds wurde ab 2005 im genossenschaftlichen Finanzverbund angeboten und wirft massive Fragen im Zusammenhang mit einem Interessenskonflikt auf, der bei einem viel zu niedrigen Kaufangebot für die Fondsanteile auftrat. Auch die Erhöhung des Fremdkapitals aufgrund der schwachen Platzierung bei Fondsauflage belastet die aktuelle Situation. Hat sich der Anbieter zu Lasten der Anleger verzockt?
Aurimentum vermutet Fehlinformation bei BaFin-Verdacht
05.11.2020 ▪ Vor einigen Tagen hat die Finanzaufsicht BaFin eine Verbrauchermeldung veröffentlicht, wonach bei R&R Consulting Anhaltspunkte für einen fehlenden Verkaufsprospekt vorliegen würden. Das Modell „Goldkauf mit Treuebonus“ könnte eine prospektpflichtige Vermögensanlage sein. Aurimentum lässt dem durch die Presserechtlerin Patricia Cronemeyer widersprechen. Es gäbe nur zwei Ausnahmefälle, bei denen ein Widerrufsrecht nach 24 Monaten gewährt wurde: „Unsere Mandantin geht von einer schnellen Klärung dieses Missverständnisses mit der BaFin aus.“
Anleger bei MPC Deutschland 10 verlieren Geld
29.10.2020 ▪ Eine zentral von Siemens angedachte Strategie, zukünftig vermehrt ihre MitarbeiterInnen im Homeoffice zu beschäftigen, könnte für die Anleger beim Fonds MPC Deutschland 10 zum Fiasko werden. Der Hamburger Anbieter MPC Capital droht den Investoren mit einer Insolvenz der Fondsgesellschaft, wenn sie nicht noch schnell einem Verkauf vor dem Auslaufen der Fremdfinanzierung zustimmen. Für die Anleger entstünde ein erheblicher Verlust, für MPC eine dicke Chance, da sie mit dem Käufer verbandelt ist.
Fragwürdige Sachkapitalerhöhungen rund um die Publity-Gruppe
28.10.2020 ▪ Thomas Olek ist ein Selfmade-Milliardär. Seine ersten Finanzprodukte investierten mit dem Geld von Privatanlegern in Non-Performing Loans, dann folgten geschlossene Immobilienfonds und seit ein paar Jahren macht er das große Geschäft mit Aktiengesellschaften. Gerne steigt er für einen Euro pro Aktie ein und dann beginnt das Lifting für die Braut. Sobald die Immobiliengesellschaft hübsch genug ist, schickt er sie auf das Börsenparket. Bei dem üblicherweise geringen Streubesitz können mit eigenen Aktienzukäufen die Kurse leicht befeuert werden, um dann durch Sachkapitalerhöhungen die Anteile freier Investoren wieder zu verwässern.
30 Millionen Euro mit Geothermieprojekten versenkt
20.10.2020 ▪ Ein geradezu unerschöpfliches Energiepotenzial soll Geothermie eröffnen. Einfach nur ein tiefes Loch an der richtigen Stelle und mit über 80 Prozent Wahrscheinlichkeit wollte die Geokraftwerke.de GmbH Wasser mit einer Temperatur von mindestens 119 °C fördern. Anleger vertrauten darauf und investierten über 30 Millionen Euro in Form von Namensschuldverschreibungen. Vor ein paar Tagen wurde nun ein Insolvenzverfahren eröffnet (Amtsgericht Regensburg, Aktenzeichen 4 IN 220/20). Angeblich gingen die Bohrungen daneben und die Anleger dürften erhebliche Teile ihres Geldes verlieren.
„Beerdigung“ der UDI-Gruppe befürchtet
13.10.2020 ▪ Für die UDI-Anleger dürfte die letzte Pressemitteilung ein Schock sein. Stefan Keller verkauft die SKU Holding GmbH an eine Dalasy Beteiligungs- und Kapitalmanagement GmbH. Da unter der SKU die meisten Emissionsaktivitäten der UDI-Gruppe zusammengefasst sind, hat Keller im Grunde fast alle Anleger verkauft. Da die für Dalasy operativ tätige Galoria GmbH vor allem im Restrukturierungsgeschäft tätig ist, bezeichnen Beobachter die Aktion als „Beerdigung“.
Stuttgart entscheidet zu Anfechtungsfragen gegen einen P&R-Anleger
12.10.2020 ▪ Nach den ersten Erfolgen zu Gunsten der P&R-Investoren fällt nun ein erstes Urteil gegen einen Anleger aus. In Stuttgart entschied ein Richter am Landgericht, dass die vor der Insolvenz erhaltenen Rückkaufspreise zurückzuzahlen sind. Damit zeichnet sich in den neueren Pilotverfahren nur noch ein uneinheitliches Bild bezüglich möglicher Anfechtungsansprüche durch die Insolvenzverwalter. Drei Verfahren sind zwischenzeitlich erstinstanzlich entschieden, bei einem fand eine mündliche Verhandlung statt. Die Klagen in Saarbrücken und Braunschweig sind noch nicht terminiert.
Interessensgemeinschaft von Anlegern wehrt sich erfolgreich
09.10.2020 ▪ Vor einigen Wochen hat Leonidas bei vier Fonds zur Abstimmung über einen Verkauf von Windparks in Frankreich aufgerufen. [IC berichtete: Undurchsichtige Verkaufsabsichten] Jetzt gibt es deutlichen Gegenwind von Anlegern, die sich in einer Interessensgemeinschaft zusammengeschlossen haben. Sie wollten die Verkäufe unbedingt verhindern. Das ist gelungen. Zum Teil durch entsprechende Nein-Abstimmung, zum Teil durch personelle Veränderungen bei Leonidas-Gesellschaften. Ralf Schamberger ist kein Vorstand mehr bei der Leonidas Associates AG und Antje Grieseler nicht mehr Geschäftsführerin bei der Leonidas Treuhand GmbH.
BaFin stellt Insolvenzantrag bei der AVANA Invest
25.09.2020 ▪ Eine insolvente Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) ist etwas völlig ungewöhnliches. Diese sind streng von der Finanzaufsicht BaFin überwacht und müssen in Sachen Finanzen eine besondere Expertise nachweisen. Schließlich verwalten sie das Geld anderer Menschen. Auch die AVANA Invest GmbH hat verschiedene Produkte für private und institutionelle Anleger gemanagt. Ende 2018 waren das laut deren Jahresabschluss 800 Millionen Euro. Offenbar nicht genug, um damit zu überleben. Letzte Woche hat das Amtsgericht München nach einem Insolvenzantrag der BaFin ein Insolvenzverfahren eröffnet (Aktenzeichen: 1513 IN 1692/20).
Verunsicherte Anleger von Bonus.Gold
20.09.2020 ▪ Handys sind stumm, beim Festnetz geht niemand ran und Mails kommen zurück. Zuletzt wurden nun die Firmenanteile verkauft und ein neuer Geschäftsführer aus dem englischen Kent bestellt. Das ist die Situation bei der Bonus.Gold GmbH aus Köln. Besorgte Kunden versuchen an ihr Gold zu kommen und sind verzweifelt. Der presserechtliche Anwalt von Bonus.Gold erklärte auf Anfrage, sein Mandat schon im Mai niedergelegt zu haben. Er sei verwundert, warum die Behörden hier nicht eingreifen. Ein Wirtschaftsprüfer, der regelmäßig Bestätigungen über vorhandene Goldbestände ausstellte, betont plötzlich auf Nachfrage, diese seien nicht vergleichbar mit einer Überprüfung im Rahmen eines Testats für die Jahresabschlüsse. Im Januar bezeichnete er eine Investmentcheck vorgelegte Bescheinigung noch als „Inventurbeobachtung“, die er in Köln und Istanbul vornahm.