Drei Insolvenzanträge bei der Deutschen Lichtmiete
31.12.2021 ▪ Nach den Hausdurchsuchungen der Staatsanwaltschaft folgen nun mehrere Insolvenzanträge bei der Deutschen Lichtmiete. Eine E-Mail an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestätigt Insolvenzanträge bei der Deutsche Lichtmiete AG, der Deutsche Lichtmiete Produktionsgesellschaft mbH und der Deutsche Lichtmiete Vermietgesellschaft mbH. Damit sind Anleihen im Volumen von 130 Millionen Euro direkt ausfallgefährdet. Weitere Investments in Höhe von 80 Millionen Euro sind indirekt betroffen.
Deutsche Lichtmiete löscht Grundschuldsicherheit für Anleihe
29.12.2021 ▪ Leider ist unklar, was sich genau hinter einigen Einträgen in den Grundbüchern von Lichtmiete-Immobilien verbirgt. Aber die fehlende Bereitschaft Nachfragen zu beantworten, lässt nichts Gutes erahnen. Denn ein Vermögensarrest oder die Löschung einer Grundschuld zu Gunsten von Anleihegläubigern sind keine Angelegenheiten, die von der Deutschen Lichtmiete unkommentiert bleiben sollten.
Ansprüche aus Insolvenzanfechtung werden immer unwahrscheinlicher
23.12.2021 ▪ Sechs Pilotverfahren sollen für 114.000 Fälle klären, ob P&R-AnlegerInnen Milliarden in den Insolvenztopf zurückzahlen müssen. Doch fast vier Jahre nach dem Beginn von Deutschlands größten Anlageskandal auf dem grauen Kapitalmarkt ist immer noch nicht klar, ob Anfechtungsansprüche bestehen oder nicht. Langsam zeichnet sich allerdings eine einheitliche Tendenz in den verschiedenen Urteilen ab. Zur Freude der meisten Geschädigten verneinen immer mehr Gerichte Ansprüche der Insolvenzverwalter auf Rückzahlung der Gelder, die von P&R bis zu vier Jahre vor Insolvenzantragsstellung ausbezahlt wurden.
Tausende AnlegerInnen bei BC Connect geschädigt
22.12.2021 ▪ Über 10.000 AnlegerInnen haben einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag bei der sächsischen BC Connect investiert. Ein Großteil des Geldes dürfte verloren sein, weshalb auch die Staatsanwaltschaft Chemnitz gegen vier Beschuldigte wegen des Verdachts auf Betrug und Geldwäsche ermittelt. Die BaFin ist ebenfalls bereits aktiv und hat eine Warnung wegen vermutlich erlaubnispflichtiger Geschäfte ohne Erlaubnis ausgesprochen. Jetzt muss der als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Frank-Rüdiger Scheffler die Scherben aufkehren.
Über 100 Millionen Euro Anleihekapital ist ausfallgefährdet
21.12.2021 ▪ Green City entstand aus einer 1990 in München ins Leben gerufenen Umweltorganisation. 2005 gründeten die Aktivisten dann die Green City Energy AG, die bisher rund 250 Millionen Euro Anlegerkapital einsammelte. Der heute nur noch unter Green City firmierende Anbieter hat damit Investitionen in Erneuerbare Energien in Höhe von 535 Millionen Euro realisiert. Von geschlossenen Fonds über Aktien, Anleihen bis zu Genussrechten reicht das dafür genutzte Spektrum der Anlagevehikel. Jetzt ziehen sehr dunkle Wolken über Green City auf, wie drei Meldungen zu börsennotierten Anleihen zeigen. Der Bestand der Emittenten sei gefährdet und die Rückzahlung nicht gesichert.
Hausdurchsuchungen und Betrugsverdacht bei der Deutschen Lichtmiete
09.12.2021 ▪ Die Deutsche Lichtmiete bezeichnet sich als Nummer Eins für Light as a Service in Europa. Das als innovativ und nachhaltig bezeichnete Geschäftsmodell wurde mehrfach ausgezeichnet. Doch jetzt hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg wegen des Verdachts von gemeinschaftlichem Betrug durch vier Verdächtige etwas genauer in die dunklen Ecken des Geschäftsmodells geblickt. Immerhin geht es um über 200 Millionen Euro von mehr als 5.000 AnlegerInnen. Dabei ist es eigentlich nichts Neues, dass die erheblichen Mietunterdeckungen aus der Vermietung von LED-Lampen durch tolle Zwischenhandelsgewinne beim Verkauf gespeist wurden.
YNTO und Home-Rocket mit problematischen Immobilien-Fundings
03.12.2021 ▪ Schwarmfinanzierungen sind selbst bei Immobilieninvestments kein Selbstläufer. Zunehmend berichten Forumsteilnehmer auf Investmentcheck.Community von Rückzahlungsproblemen. Seit ein paar Wochen häufen sich die Beschwerden bei der neuen Plattform YNTO. Der über Ecken verflochtene Bauträger Q-Properties hat nach mehreren Schwarmfinanzierungen bei Home-Rocket nun bei YNTO gesammelt. Das ist schon deshalb bedenklich, weil es hier merkwürdige Verflechtungen gibt.
Wie solvent sind die nicht insolventen UDI-Anlagegesellschaften?
30.11.2021 ▪ UDI-Chef Rainer Langnickel sieht derzeit eine dynamische Lage gegeben. Was er damit meint, ist allerdings unklar. In fast schon bewährter Manier liefert er auf Anfrage leere Floskeln, statt den AnlegerInnen der nicht insolventen UDI-Gesellschaften Antworten über deren Gelder zu geben. Von Investmentcheck auf Basis UDI-eigener Einschätzungen erstellte Berechnungen weist er als „voreilige Schlussfolgerungen ausdrücklich zurück“. Da er keine korrekteren Zahlen zur Verfügung stellt, sollen diese als grobe Indikation veröffentlicht werden. Die buchmäßige Überschuldung ist zum Teil erdrückend. Wieder einmal wirft das die Frage auf, weshalb hier eine Finanzaufsicht nicht einschreitet und beispielsweise eine Prüfung der Rechnungslegung gemäß Paragraph 24 Absatz 5 Vermögensanlagengesetz anordnet. Schließlich gibt es auch Hinweise, wonach Langnickel Ende 2020 noch schnell Verträge mit verschiedenen UDI-Anlagegesellschaften geschlossen hat, über die er monatlich den Anlagevehikeln erhebliche Beträge belastet, obwohl davon nichts in den Verkaufsprospekten stand.
Gutachten soll klären, ob die Masse für die Kosten reicht
22.11.2021 ▪ Vor gut einem Jahr verschwanden die Chefs des Kölner Goldanbieters Bonus.Gold GmbH in die Türkei. Seit dem bangen die AnlegerInnen um ihre 830 Kilogramm des glänzenden Edelmetalls. Vor rund einem Jahr übernahm ein Ernst Günther Dollmann die Bonus.Gold mit seiner im englischen Dartford ansässigen Desire Estate Limited. Jetzt hat das zuständige Insolvenzgericht in Köln einen Sachverständigen damit beauftragt, ein paar grundlegende Fragen zu klären. Nicht gut klingt es, wenn unklar ist, ob die Masse überhaupt für die Kosten eines Insolvenzverfahrens reicht.
White Owl Capital zahlt zunehmend weniger Ausschüttungen
17.11.2021 ▪ Gut 150 Millionen Euro Eigenkapital hat White Owl Capital (WOC) mit drei Fonds bei über 6.000 AnlegerInnen eingesammelt. Das Geld steckte Tobias Lecler in Photovoltaikanlagen in Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland. Doch die versprochenen Renditen bei den Fonds bleiben aus, während die Aktionäre der WOC AG großartige Dividenden kassieren. Das gefällt einigen AnlegerInnen nicht, die auf Herausgabe der Gesellschafteradressen geklagt haben. WOC hat sich lange geweigert und muss nun liefern. Jetzt dürfte es deutlich ungemütlicher für WOC werden, wenn die Anlegeranwälte loslegen.