Der echte Wert mancher Investments ist leider nicht so einfach abrufbar. Bei dem Crowdfunding NEOS-Bremen der Plattform Bergfürst stimmen nun 4.200 AnlegerInnen über eine Laufzeitverlängerung von zwei Jahren ab, weil die Rückzahlung der Ende 2020 emittierten Schwarmfinanzierung nicht klappte. Die vorgelegten Informationen lassen eigentlich keine qualifizierte Entscheidung zu. Die Interessengemeinschaft der Bergfürst Anleger hat deshalb einen Fragenkatalog formuliert und organisiert über das Anlegerforum Investmentcheck.Community Widerstand, um die Position der AnlegerInnen zu stärken. Die Anlagebedingungen in Verbindung mit dem Schuldverschreibungsgesetz liefern hier einen guten Ansatz. Entweder Andreas Krone als Chef der Emittentin liefert Antworten oder ein Gericht muss wegen fehlender Informationen über eine Anfechtung der Abstimmung entscheiden.
Es nervt schon fast grenzenlos, wenn über Probleme erst bei der Nichtrückzahlung informiert wird. Auch von dem Anbieter 7×7 wurde viel zu spät über einen möglichen Zahlungsausfall der Schuldverschreibung 2016/2021 (WKN A169K3 / ISIN DE000A169K35). informiert. Schon vor zwei Jahren gab Andreas Mankel am 31. März 2021 per Ad-hoc-Meldung bekannt, dass die Rückzahlung am gleichen Tag nicht möglich sei. Die daraufhin vereinbarte Laufzeitverlängerung bis zum 30. April 2023 wird nun wieder nicht erfüllt und es soll erneut eine Änderung der Anleihebedingungen beschlossen werden. Auch hier gibt es AnlegerInnen im Forum Investmentcheck.Community, die sich das nicht mehr gefallen lassen wollen. Ich bin gespannt, ob ebenfalls eine schlagkräftige Gemeinschaft entsteht, die dem von mir schon vor Jahren kritisierten Verhalten (Vertriebsaufbau mit Anlegergeld: 7×7-Unternehmensgruppe läuft nicht rund) begegnen.
Bleiben Sie standhaft
Ihr
Stefan Loipfinger
P.S.: An der Stelle möchte ich noch einmal Kerstin Kondert dafür danken, dass sie mich in den letzten drei Wochen mit interessanten Themen vertreten hat.